Da bin ich wieder zurück von meinem Urlaub in Macau. Es gibt so viel zu berichten, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, deshalb werde ich erstmal ganz allgemein auf Poker in Macau eingehen.
Im Vergleich zu Vegas gibt es hier schon einiges zu beachten und vieles ist einfach anders. Der Hauptunterschied ist schonmal, dass es hier nahezu nur Asiaten gibt. Scheinbar hat es sich also noch nicht herumgesprochen, dass es hier etwas zu holen gibt. Allerdings merkt man auch deutlich, dass die Pokerszene in Macau gerade erst am wachsen ist und es noch viel zu verbessern gibt.
In den meisten Casinos trifft man nämlich auf endlos lange Warteschlangen. Neue Tische werden nicht eröffnet, da es scheinbar an Dealern mangelt, womit wir schon beim nächsten Fail wären: Die Dealer sind absolut unfähig und extrem langsam. Dazu fehlt ihnen scheinbar oft jegliches Spielverständnis und sie müssen teilweise drei mal hinsehen bis sie wissen wer den Pot gewonnen hat.
Der Hauptgrund dafür, dass die Dealer so schlecht sind, ist neben ihren sehr langen Arbeitsschichten sicherlich die Tatsache, dass es hier kein Trinkgeld gibt. Auf der einen Seite zwar ein riesen Vorteil, aber ich wiederum bezahle dann lieber und hab einen guten Dealer der mir schneller die Hände austeilt.
Eine gute Entschädigung dafür waren jedoch die Spieler. Sie waren teilweise ja sowas von schlecht, wie man es sich gar nicht vorstellen konnte. Selbst die „Regs“ in den Casinos hatten Leaks, größer als das schwarze Loch. Dazu konnte es einem auch öfter passieren, dass sich jemand an den Tisch setzte, dem der Dealer erst mal die Regeln erklären musste.
Eine weitere schöne Sache war, dass die meisten Spieler mit mehr als 100bb am Tisch saßen, häufig sogar mit deutlich mehr. Wir spielten die ganze Zeit 10/25, was in etwa 1/2,5 Euro entspricht mit einem Maximum BuyIn von 4000. Dies nutzten die meisten der Leute auch und manche kauften sich sogar mit mehr ein, was die Dealer oder Floormen absolut nicht störte.
Apropos Floormen, bzw besser bezeichnet als Floorwomen: Die jungen Damen, die sich immer nett um einen gekümmert haben sahen teilweise schon extrem heiß aus. Die Bedienungen im allgemeinen waren jedoch nicht so gut wie in Vegas. Wasser bekam man zwar in Sekundenschnelle von überall her, wollte man sich aber ein Bier bestellen so musste man ca. 4 Euro bezahlen für 0,33l. Alle sonstigen nicht alkoholischen Getränke waren zwar frei und eine große Essensauswahl gab es auch, aber auf die Bestellung musste man teilweise sehr lange warten.
Ein weiterer etwas nerviger Punkt war noch die Tatsache, dass aufgrund der vielen Asiaten fast nur kantonesisch am Tisch gesprochen wurde und die Dealer die angesagten Betsizes häufig nicht ins englische übersetzt hatten, was dazu führte, dass man entweder nachfragen musste oder es das ein oder andere Missverständnis gab. Diese waren allerdings nicht so tragisch, da die Dealer nicht sehr konsequent durchgegriffen haben und man seine Chips auch einfach wieder zurücknehmen konnte sofern man erklärt hat, dass man die Betsize nicht verstanden hat. Ebenfalls ein Riesenunterschied zu Vegas.
Alles in allem haben aber die schlechten Spieler und vor allem die hübschen Bedienungen alle Nachteile wett gemacht, weshalb man schon gut Pokern konnte. Dennoch gibt es noch viel zu verbessern und ich gehe stark davon aus, dass man hier auch noch viel verbessern wird in naher Zukunft.
Wie es in der Praxis dann für uns lief erfahrt ihr im nächsten Bericht, der in den kommenden Tagen folgen wird.
Bis die Tage und denkt immer daran:
„Poker is as elaborate a waste of human intelligence as you could find outside an advertising agency.“